Das Spiel:

 

Dynamo Döbling, ein alter Bekannter, eine sympathische Truppe und doch waren Sie uns äußerst unangenehm in Erinnerung geblieben. Letzte Saison hat die Losfee schon Dynamo und den USK in eine Liga gezogen und in beiden Begegnungen hatte ihre wankelmütige und launische Schwester die Glücksfee es nicht gerade gut mit den Vibes gemeint. Zwei Niederlagen in zwei Spielen standen gegen die Döblinger zu Buche. Einmal verspielten wir eine schnelle 2:0-Führung und in der Rückrunde veranstaltete unser Team überhaupt einen Tag der offenen Tür auf der Krottenbach-Alm. Heute waren die wie schon letzte Woche ganz in weiß gekleideten Vienna Vibes aber wild entschlossen, es nicht wieder so weit kommen zu lassen, vor allem weil die Heimniederlage letzte Woche den Großteil der Mannschaft nach wie vor ärgerte.

Weißes Ballett mit Powerfußball

Der USK beginnt aggressiv, will sofort das Spiel an sich reißen und geht prompt in Führung (2.). Philipp setzt sich unnachahmlich gegen drei Gegenspieler durch, zieht von der Strafraumgrenze ab und trifft unhaltbar ins linke Eck. 1:0, schön, hat aber gegen Dynamo Döbling bisher nie was geheißen.

Die Vibes fighten weiter, haben klar das Heft in der Hand und kommen immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Der Gegner kommt durch unsere stabile Defensive nicht durch und versucht es vermehrt mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Außerdem lässt sich eine gewisse Gefährlichkeit der Dynamos bei Standartsituationen nicht abstreiten. Eine davon, ein Freistoß wird vom Dynamo-Spieler zu unserem Glück an die Stange gedreht.

Doch auch unser weißes Ballett kann gefährliche Standards vorweisen, hat man doch einen Milan in den Reihen. So landet ein Eckball (17.) bei der zweiten Stange. Alex bringt das Leder zurück in die Mitte, wo Manuel mit seinem unbestreitbaren Torriecher wartet und per Kopf vollendet. Sah fast schon einstudiert aus, war es natürlich nicht. 2:0, auch sehr schön, aber auch das hat ja schon öfters am Ende nicht gereicht.

Deshalb bleibt unsere Mannschaft konzentriert und powert sich weiter Richtung Dynamo-Tor. Dabei werden zuweilen hochkarätige Möglichkeiten vergeben, mit denen die Partie vorzeitig entschieden hätte werden können. So geht es mit einem zufriedenstellenden 2:0 und einer sehr zufriedenstellenden Leistung in die Pause.

Keine Panik nach Anschlusstoren

Unverändert kommt der USK aus der Kabine, während Dynamo einen Spieler wechselt. Rein optisch ändert das zunächst nichts am Spielgeschehen, doch dann passiert den Vibes ein Fehler in der 48. Minute. Kollektive Unachtsamkeit bei einem schnell ausgeführten Freistoß von Peter Haiden, der Ball wird länger und länger und geht über Hans hinweg ins Netz. Auf einmal ist Dynamo wieder im Spiel und hat in der Folge seine beste Phase.

Nachdem die Heimischen die eine oder andere gute Gelegenheit ausgelassen haben, ohne so richtig gefährlich zu werden, ergreifen wieder unsere Jungs die Initiative. Damit ist ein klarer Unterschied zu den bisherigen Begegnungen mit den Döblingern zu vermerken. Anstatt in kollektive Panik zu verfallen weil jetzt doch alles wieder so eng ist, spielt der USK nun unbeeindruckt weiter auf das dritte Tor.

Schließlich fällt dieses in der 65. Minute. Der kurz zuvor eingewechselte Ricco nützt einen Patzer in der Dynamo-Defensive und zieht in Richtung kurzes Eck. Der Tormann steht auf dem falschen Fuß und ist somit geschlagen.

Nun wähnt sich der USK wieder auf der sicheren Seite. Doch falsch gedacht, denn nur fünf Minuten später sorgt ein Missverständnis im Spielaufbau für den erneuten Anschlusstreffer. Der Ball wird von Dynamo nach Eroberung schnell ins Zentrum gespielt. Von dort zieht Christian Herzan ab und trifft via Innenstange zum 2:3.

Doch auch diesmal keine Panik auf USK-Seite, dafür aber unmittelbar im Anschluss die größte Torchance für die Gastgeber. Ein scharfer Schuss geht gefährlich aufs rechte Eck. Hans streckt sich und wehrt mit einer wunderschönen Parade ab. Dieses Spiel, schon in der ersten Hälfte durchaus ein attraktives, ist nun völlig on fire. Für die Roten aus dem 19. Bezirk wird genau dieser Umstand in der 75. Minute zum Verhängnis.

Daniel mit Premierentreffer

Peter Haiden, zuvor noch gefeierter Torschütze, rutscht mit dem Gestreckten unserem Kapitän Philipp, ebenfalls zuvor gefeierter Torschütze, ins Standbein und sieht dafür folgerichtig den roten Karton. Zu seinem Glück macht der souveräne Schiedsrichter Volkan Lülleci eine gelb-rote draus.

Durch diesen Ausschluss finden Vibes nun mehr Platz in der Offensive als zuvor und drücken nun auf die endgültige Entscheidung. Dann, in der 87. Minute, ein positiv emotionaler Moment. Philipp setzt sich auf der rechten Seite durch spielt in die Mitte, wo Daniel, ebenfalls zuvor eingewechselt, in bester Goalgetter-Manier sein erstes Tor im USK-Trikot erzielt. Die ganze Mannschaft freut sich. Sowohl mit unserem Debüt-Torschützen, als auch über den Sieg, der nun endlich in trockenen Tüchern ist.

Daran ändert auch die Granate nichts, die noch einmal kurz vor Schluss in Richtung USK-Gehäuse abgefeuert wird und Hans zu einer zweiten sensationellen Parade zwingt. Der USK feiert einen hochverdienten 4:2-Sieg am Sportplatz der Fortuna 05 und überwindet zugleich das kleine „Dynamo-Trauma“.

 

Ein Bericht von Max Gfrerer