Das Spiel:
Das lange Warten hatte endlich ein Ende. Der Frühjahrsauftakt in der DSG 1. Klasse D stand an und passend dazu ließ sich auch die Sonne erstmals seit langer Zeit wieder mal blicken und sorgte für ein erheiterndes Wetter auf dem Kinkplatz. Man merkte schon Tage zuvor: Die Mannschaft ist heiß. Heißer als heiß. Der „neue“ USK wollte gegen Dynamo Deluxe sein besseres Gesicht zeigen, als in einigen Partien im Herbst. Allen war noch das unglückliche und unnötige 2:3 (nach 2:0-Führung) aus dem vergangenen September noch bestens in Erinnerung. Diesmal sollte es anders laufen.
Flottes Spiel, ohne viele Torszenen
Dass es aber nicht so einfach werden würde, deutete sich gleich zu Beginn an. Der erste gefährliche Angriff (1.) läuft nämlich in Richtung USK-Tor und wird auch nicht ungefährlich abgeschlossen. Die Vienna Vibes präsentieren sich kämpferisch stark und entschlossen, Dynamo Deluxe unaufgeregt und eingespielt. Insgesamt ergibt das ein flottes Spiel, bei dem beide Mannschaften versuchen zu kombinieren, aber die gegnerischen Abwehrreihen nicht so recht durchdringen können.
So entstehen gefährliche Torszenen beinahe ausschließlich durch Fehler im Spielaufbau. Ricco hat durch einen solchen in der 9. Minute die gute Möglichkeit zum Führungstreffer. Sein Schuss von der Strafraumgrenze verzieht aber knapp rechts am Tor vorbei.
In der 27. Minute profitiert auch der Gegner von einem Fehlpass der Unsrigen. Der Stürmer fackelt nicht lange und zieht sofort ab. Berger ist mit den Fingerspitzen noch dran und lenkt das Leder an die Querlatte. Fast im Gegenzug (29.) antworten unsere Vibes mit einem schnellen Konter, der Basti aussichtsreich in Position bringt. Seinen Schuss kann der Tormann aber abwehren. So bleibt es bis zur Pause beim gerechten 0:0. Der USK hat zwar mehr Ballbesitz, tut sich aber genauso schwer bei der Chancenproduktion wie die Dynamos.
Glück und Unglück liegen nah beieinander
In Hälfte zwei sieht das Ganze schon etwas besser für unsere Rot-Weißen aus. Das spielerische Übergewicht wird etwas weiter zu unseren Gunsten verstärkt, doch auch Dynamo Deluxe bleibt gefährlich. In der 50. Minute haben wir dann erstmals richtig Glück. Ein Dynamo-Spieler kommt im Strafraum frei zum Kopfball, setzt diesen aber zu zentral an. Berger hält sicher.
Wenig später (52.) hat Philipp die Führung am Fuß. Er setzt sich im Strafraum gut durch und scheitert alleine am Torhüter und daran, dass der Winkel aus dem er seinen Abschlussversuch vollzogen hat, etwas zu spitz gewesen ist. Die anschließende Ecke legt noch einen Satz Gefahr drauf. Aaron kommt frei zum Kopfball, aber wieder pariert der Dynamo-Keeper.
Das Spiel steht nun auf Messers Schneide. Mehr und mehr bekommt man als Spieler und auch als Zuseher das Gefühl, dass das erste Tor diese Partie entscheiden wird. Kaum ist dieser Gedanke zu Ende gedacht, fällt das erste Tor der Begegnung (70.). Leider auf der falschen Seite, denn es ist das Heimteam, das zum Erfolg kommt und unseren Jungs somit einen herben moralischen Genickschlag verpasst. Dynamo-Spieler Sebastian Jaenich setzt sich mittels Pressball im Strafraum durch und bezwingt auch Berger.
Nun versuchen unsere Spieler sich gegenseitig Mut zuzusprechen und den Glauben an den Erfolg wieder zu entfachen, aber die Frustration steht einigen Spielern ins Gesicht geschrieben. Trotzdem kämpft sich unsere Truppe ins Spiel zurück, schiebt die schlechten Gedanken beiseite und drängt auf den Ausgleich. In der 80. Minute folgt dann der wahrscheinlich schönste Spielzug im gesamten Match. Aus einer eigentlich ungünstigen Einwurfposition tief in der eigenen Hälfte kombinieren die Vibes sich in die gegnerische Hälfte, Philipp dringt über die Seite einmal mehr unaufhaltsam und legt mit viel Übersicht in den Rückraum ab. Der heranrauschende Max versenkt das Leder schließlich im langen Eck zum vielumjubelten Ausgleich.
Der Mut kehrt zurück
Nun bekommen die Vienna Vibes die zweite Luft und reißen die Begegnung komplett an sich. Dass das mitunter etwas zu übermütig von statten geht, belegt die eine oder andere gefährliche Einschussmöglichkeit für Dynamo Deluxe in der Folge. Hinten lässt die Konzentration jetzt etwas nach. Doch das Glück ist nun endlich auf unserer Seite. Erneut nach Vorarbeit von Philipp lässt der Dynamo-Torhüter den Ball aus. Moritz setzt nach und erzielt die Führung (82.).
Fast 90 Minuten harter Kampf wurde doch noch belohnt. Der USK zieht sich mit der Führung im Rücken etwas weiter zurück und verlegt die eigene Spielweise auf Konterangriffe. Einer dieser (85.) landet final bei Philipp, der im Eins-gegen-eins dem gegnerischen Schlussmann keine Chance lässt. Kurz danach pfeift der Schiedsrichter ab. Ein 3:1-Sieg zum Rückrundenauftakt und eine gelungene Revanche lassen die Freude grenzenlos sein. Die Jubelszenen am Platz setzen sich in der Kabine munter fort. Sie zeigen den „neuen“ USK und hoffentlich werden ihnen noch viele weitere folgen.
Ein Bericht von Max Gfrerer