Das Spiel:

Das Spiel nach DEM Spiel. Es ist nicht immer leicht, wenn man aus einer Hollywoodpartie als Sieger hervorgeht und in der nächsten Runde wartet so etwas wie die „biedere Pflichtaufgabe“ auswärts am Arsch der Welt in der Leopoldau. Dass auch ein nicht favorisierter Gegner durchaus zur Gefahr werden kann, zeigte schon das Spiel in der Hinrunde, das der USK zwar souverän gewinnen konnte, aber dennoch war Deportivo Nacional eine gewisse Qualität an vorderster Front anzusehen.

Vom Raum überfordert

Umso überraschter sind wir, als der Gegner sich in diesem Rückspiel als wahrhaftiger Sauhaufen präsentiert. Vorne gibt Sechser Tavares den Alleinunterhalter und hinten wird interessanter Weise weder nachgerückt, noch seitlich verschoben oder halbwegs vernünftig gedeckt. So ergeben sich für den USK scheinbar unendliche Räume und in der Folge Riesenchancen.

Unsere Jungs reagieren beinahe überfordert von so viel Platz, den man selbst in der DSG nur äußerst selten bekommt und vergeben lange Zeit alle noch so tollen Gelegenheiten. Erst als ein Deportivo Martin per schwacher Kopfballrückgabe einlädt und dieser sich mit der Ballübernahme inklusive sicherem Abschluss bedankt, steht es verdientermaßen 1:0 für die Vienna Vibes (8.).

Es geht weiter mit Sitzern im Fünf-Minuten-Takt. Irgendwie geht das alles viel zu leicht, anders ist es nicht zu erklären, warum unsere Burschen ständig alleine vor dem Tor auftauchen, jedoch alles versemmeln.

Zweimal klopfen auch die Heimischen am USK-Tor an und so fängt der berühmte Spruch von den "Toren, die man nicht schießt", an in den Köpfen zu gedeihen.

Nicht aber bei Interims-Kapitän Flo, der kurz vor der Halbzeitpause einen Hammer ins Kreuzeck anbringt (44.) und uns mit 2:0-Führung etwas zufriedener wie auch beruhigter in die Kabine schickt.

Deportivo in Unterzahl

Attraktiver wird die Angelegenheit auch in der zweiten Halbzeit nicht. Die Gastgeber agieren noch eine Spur harmloser und der USK vergibt weitere tolle Chancen auf einen Kantersieg, der heute ohne Übertreibung leicht drin gewesen wäre.

Ganz schlimm wird es, als ein Spieler von Deportivo verletzt raus muss und die Gegner fortan in Unterzahl spielen. Nun ist nach vorne noch mehr Platz und unsere Rot-Weißen machen noch weniger draus als vorher. Konzentration sieht jedenfalls anders aus. Immerhin entspricht das mannschaftliiche Defensivverhalten den Minimalanforderungen, um die Null bis zum Schluss stehen zu lassen.

So bleibt es bei einem, angesichts dessen was heute möglich gewesen wäre, mageren 2:0-Erfolg bei Deportivo Nacional. Freilich ist es eine Art Luxus, wenn man mit einem Zu-Null-Auswärtssieg unzufrieden ist. Trotzdem muss jedem klar sein, dass es uns in dieser Saison mit Sicherheit kein Gegner mehr so leicht machen wird. Schon gegen Sublux ist nach der Osterpause mit wesentlich mehr Gegenwehr zu rechnen und dann gilt es, auch unsererseits den Schalter rasch umzulegen.

MG