Das Spiel:
Ein Kuriosum Vorweg, welches einen Eintrag in diesem Spielbericht verdient, da von mir noch nie zuvor gesehen:
Die Outlinie war weit davon entfernt einer Linie zu gleichen. Ja klar, sie war schon durchgehend. Aber als Gerade hätte sie wohl niemand bezeichnet. Dem Platzwart ist die ganze klassische Geschichte mit „ich-zeichne-eine-gerade-Outlinie“ vielleicht einfach zu langweilig gewesen, hat seine Lieblingsschlange aus dem Terrarium genommen, mit Kreide eingeschmiert und diese den Spielfeldrand entlang kriechen lassen. Aber das nur am Rande.
Aber nun zum Wesentlichen:
Zu Beginn scheint das Spiel offen. Beide Mannschaften versuchen es mit intensivem Pressing, was auch ganz gut aufgeht und zu vielen langen Bällen führt. So müssen die Zuseher bis zur zehnten Minute warten, um ein erstes Highlight mit ansehen zu können. Ein „Kelte“ kommt knapp innerhalb des Sechzehners zum Schuss. Doch Glück für die Vibes. Der Ball springt von der Latte zur Linie, und von dort wieder zurück in Richtung Spielfeld.
Im Gegenzug kombiniert sich der USK zwei, drei Mal ansehnlich bis zum gegnerischen Tor, doch dort angekommen fallen die Schüsse allesamt zu schwach aus, um den Tormann zu überwinden.
Insgesamt steht unser Mittelfeld in der ersten Halbzeit etwas zu weit weg vom Mann und kommt nicht richtig in die Zweikämpfe, wodurch sich eine weitere Chance für Celtic ergibt. Den ersten Schuss kann Erwin noch abwehren, jedoch genau vor die Füße des Gegners, der den Ball diesmal eiskalt unter die Latte knallt.
Wie ausgewechselt
In der zweiten Halbzeit scheint die Pausenansprache in der Kabine gewirkt zu haben. Der USK spielt wie ausgewechselt und geht nun mit viel mehr Biss in die Zweikämpfe. So sind auch gleich einige schöne Kombinationen zu sehen, welche auch fast in einem Tor resultieren, doch der Schuss von Moritz streicht knapp am rechten Kreuzeck vorbei.
Alles deutet auf einen Ausgleich hin, doch es kommt, wie es kommen muss. Unser Tormann, der an diesem Abend, wie sonst auch, bravourös hält, spielt den Ball genau zum gegnerischen Stürmer. Dieser lässt sich nicht lange bitten und schlenzt das Runde an zwei Verteidigern vorbei ins Eckige. 2:0.
Aufholjagd?
Der USK macht weiterhin Druck und wird auch dafür belohnt. Nur wenige Minuten nach dem Gegentor nimmt sich unser Kapitän Max ein Herz und bombt den Ball aus 20 Metern in die gegnerischen Maschen. Ein Tor zum Genießen.
In der Zwischenzeit ist auch noch dichter Nebel eingefallen, was es, zusätzlich zu den oben schon erwähnten Out(-schlangen-)linen, für den Schiedsrichter nicht einfacher macht zu entscheiden, wann der Ball nun tatsächlich draußen ist.
Nach dem Anschlusstreffer keimt bei unserer Mannschaft noch einmal Hoffnung auf, doch bis zu den letzten Minuten kommt der USK maximal zu Halbchancen. Praktisch in der letzten Sekunde dribbelt sich Ricco noch einmal auf der linken Seite in den Strafraum hinein, doch sein Pass in die Mitte findet keinen Abnehmer. Schlusspfiff.
Reise (fast) umsonst
So hat sich der Ausflug in den 20. Wiener Gemeindebezirk für die Vibes nicht wirklich ausgezahlt, da man am Ende ohne Punkte die Heimreise antreten musste. Einzig der Torjubel und die Out(-schlangen-)linie konnten den Anhängern des USK an diesem Abend ein Lächeln entlocken.
Ein Bericht von Philipp Seeböck