Das Spiel:
Der Frühling ist da. Wenn man einen Blick aufs Thermometer wirft, kann man davon zwar bei weitem nicht sprechen, doch für unsere Mannschaft musste er dieser Tage beginnen. In knapp einem Monat startet die Rückrunde und der USK Vienna Vibes benötigt jedes Testspiel zur „Wieder-Gewöhnung“ an das große weite Fußballfeld. Die Zeiten des Klein-Kleins sind, bis auf ein paar letzte Halleneinheiten, passé. Den Anfang unserer umfangreichen Testspielserie machte die Liga-Mannschaft des FC Billroth.
Dass das Match überhaupt stattfinden konnte war harter organisatorischer Arbeit beider Vorstände zu verdanken, denn zahlreiche spontane Krankheitsfälle und die angebrochenen Semesterferien führten dazu, dass sich beim Anstoß jeweils genau elf Spieler Aug in Aug standen. Die Vorzeichen waren klar. Für beide Teams war es der erste Auftritt auf dem großen Feld im neuen Jahr. Bei eisigen Temperaturen weihten die Vienna Vibes ihre schicken neuen schwarz-grünen Auswärtstrikots ein. Interessant war vor allem zu beobachten, wie groß der Klassenunterschied tatsächlich sein würde, wenn sich diese beiden Mannschaften auf dem Feld gegenüberstehen.
Billroth klar tonangebend
Billroth legt sofort los wie die Feuerwehr und möchte von Anfang an klar stellen wer der Herr im Haus ist, wer in der höchsten und wer in der niedrigsten Spielklasse daheim ist. Der USK benötigt einige Zeit um sich auf das schnelle Passspiel und das hohe Tempo einzustellen. Mit geschicktem Verschieben und hautenger Deckung wird das Schlimmste verhindert.
Nach ca. zehn Minuten bekommen die Vibes den Gegner besser in den Griff und können selbst das eine oder andere Mal nach vorne aktiv werden. Zugegebener Maßen bleibt der FC Billroth klar die tonangebende Mannschaft und nicht nur der soliden Defensive ist es zu verdanken, dass es in der Anfangsphase weiterhin 0:0 steht. Auch Aaron der auf der Torwartposition eingesprungen ist vereitelt einige Hundertprozentige.
Die seltenen wirklich zusammenhängenden Angriffe des USK scheitern zumeist irgendwo beim gegnerischen Sechzehner. Die wenigen echten Gelegenheiten die unsere Mannen vorfinden sind aber von hoher Qualität. Die erste vergibt Berger mit einem Schuss aufs kurze Eck, den der gegnerische Keeper zur Ecke abwehrt. Wenig später kann Solospitze Emanuel durchbrechen, und muss eigentlich das vielleicht etwas schmeichelhafte 1:0 erzielen. Alleine stürmt er auf das Billroth-Gehäuse zu, entscheidet sich aber dafür am Tormann vorbei zu ziehen. Dadurch wird der Winkel zu spitz und sein Abschlussversuch landet im Außennetz.
Zehn Mann halten dagegen
Kurz darauf kommt es zum Schock für unsere Mannschaft. Niki verletzt sich im Zweikampf am Knöchel und kann nicht mehr weiterspielen. Ca. ab der 20. Minute muss der USK zu zehnt auskommen. Max bleibt nichts anderes übrig als die vakante Position des „Holländers“ zu übernehmen und in die Innenverteidigung zu wechseln. Ricco wir dafür zurück in die Doppelsechs gezogen und Berger hat nun die Qual der Wahl auf welchem Flügel er lieber auf und ab rennen möchte.
Die höchste Priorität hat nun sowieso mehr denn je das Defensivverhalten. Und das macht unsere Truppe alles andere als schlecht. Gemeinsam mit einem hervorragenden Aaron im Tor sorgt das Team dafür, dass zur Halbzeit die Null stehen bleibt.
Die Mauer fällt spät
Im zweiten Durchgang bleibt das Bild unverändert. Der FC Billroth fährt die Angriffe noch eine Spur wütender und steigt noch etwas fester aufs Gas. Zwar schwinden die Kräfte in unseren Reihen deutlich, jedoch hält der Abwehrriegel auch dank sehr guter Mitarbeit des Mittelfeldes stand. Entlastungsangriffe, die zu aussichtsreichen Torgelegenheiten führen gibt es nur noch sehr selten.
In einer Phase in der die Billroth-Chancen etwas weniger zu sein scheinen fällt dann schließlich das 1:0 für die Hausherren. Ein angreifender Spieler wird nicht am Schuss gehindert und Aaron ist die Sicht verstellt, sodass er den Ball, der in der kurzen Ecke landet zu spät sieht. Damit ist die USK-Mauer, die ungefähr 70 Minuten dem Angriffswirbel der Heimischen standhalten konnte gefallen.
Davon lassen die Unsrigen sich allerdings nicht verrückt machen. Es wird weiter geduldig und ohne Hysterie auf die eine oder andere Kontergelegenheit gewartet. Fast wäre der Ausgleich sogar noch gelungen, doch auch Berger scheitert alleine vor dem gegnerischen Torhüter an dessen Händen und Füßen. Praktisch im Gegenzug fällt mit dem 0:2 die endgültige Entscheidung. Wieder kommt ein Gegenspieler an der Strafraumgrenze an den Ball und sein Flachschuss geht punktgenau ins lange Eck. Aaron ist nurnoch mit den Fingerspitzen dran, aber letztendlich chancenlos.
Erhobenen Hauptes
Damit ist der Kuchen gegessen und beide Mannschaften sehen aufgrund der hohen Temperaturen den Schlusspfiff herbei. In der 90. Minute erzielen die Gastgeber noch das 3:0. Gemeinsam mit Nikis Verletzung ist diese Situation das einzig echte Ärgernis in diesem Spiel. In Pingpong-Manier gelangt der Ball zum Billroth Stürmer, der aus fünf Metern einschießt. Kurz darauf ist Schluss. Der Sieg für den FC Billroth ist ohne Frage verdient, wenngleich die Höhe für tapfer kämpfende Vibes etwas hart ausfällt. Mit erhobenem Haupt kann unsere Mannschaft dennoch das nächste Kapitel der Vorbereitung angehen. Und das heißt FC Strassl.
Ein Bericht von Max Gfrerer