Das Spiel:
Die Saison ist quasi zu Ende. Gut die Hälfte der DSG-Mannschaften haben sämtliche Meisterschaftsspiele bereits absolviert und befinden sich bereits im Sommerurlaub. Aufgrund der Unwetter in den vergangenen Tagen sind aber ebenso einige Spiele nachzutragen. So sind standen auch für den USK noch zwei wichtige Begegnungen am Programm. Diese beiden Spiele werden darüber Aufschluss geben, inwieweit sich der USK gegenüber der Vorsaison verbessern konnte.
Das erste dieser Matches fand am Montag im fernen Gumpoldskirchen gegen Athletik Kalksburg statt. Bei einem Sieg hätte die USK-Mannschaft die Gewissheit, sich zumindest um einen Platz gegenüber der Vorsaison (Platz sieben) verbessert zu haben. Doch vor allem wäre dadurch das Ziel Platz vier in Reichweite und aus eigener Kraft realisierbar. Dieses Möglichkeit sollte durch eine überzeugende Leistung in Reichweite gehalten werden.
Weiter ohne Philipp, dafür wieder mit Ricco
Dafür stand uns ein guter Kader zur Verfügung. Dennoch musste der USK weiterhin ohne Kapitän und Torjäger Philipp auskommen. Dafür meldete sich nach langer Verletzungspause Ricco für einen Joker-Einsatz zurück.
Die heute im Sinne der Auswärtstradition schwarz-grün auflaufende USK-Mannschaft ist sich der moralischen Bedeutung dieser Partie von Anfang bewusst und spielt auch genau so. Von Beginn an läuft der Ball gut in den eigenen Reihen. Stets zeigen sich die Vibes konzentriert, wenn es darum geht den Gegner aus der Gefahrenzone fern zu halten. Diese findet auch wenige Räume vor um gefährlich zu werden.
Die erste logische Torchance finden die Vienna Vibes erst nach ca. 15 Minuten vor. Alex Schuss geht aber zu zentral auf das Tor. Richtig gefährlich wird es kurze Zeit später erneut nach einem Angriff über unsere starke linke Seite. In der Mitte steht Manuel frei und schießt das Leder leider mit seinem schwächeren Fuß aus kurzer Distanz über das Tor.
Der USK bleibt am Drücker. Die Kalksburger finden mit Fortdauer der ersten Hälfte mehr und mehr die Gelegenheit in die USK-Hälfte vorzudringen, spätestens beim Sechzehner ist aber Schluss. Echte Torchancen hat im ersten Durchgang nur unsere Mannschaft. Milan tritt gegen Ende der ersten Hälfte seinen gefühlt hundertsten Freistoß in dieser Saison an die Latte. Wenig später landet der Ball nach einer schön herausgespielten Aktion bei Tommy. Dieser zieht aus 25 Metern ab. Die Kugel geht nur hauchdünn am linken Kreuzeck vorbei.
Wie sagt man so schön? Psychologisch günstiger Zeitpunkt
Dann folgt in der 43. Minute einer der zahlreichen schnellen USK-Gegenstöße. Über Alex und Filipe landet der Ball in der Mitte wieder beim enorm agilen Alex. Dieser steht alleine und einschussbereit vor dem Tor. Ehe unsere Nummer zwölf diese Hundertprozentige verwerten kann, wird er von einem Athletiker umgenietet. Der gute Schiedsrichter trifft die einzig richtige Entscheidung und zeigt auf den Elferpunkt. Milan tritt an (44.) und verwandelt sicher zur verdienten Führung. Der Tormann ist zwar schnell im Eck und mit den Fingerspitzen noch dran, trotzdem ist der Ball nicht zu halten.
Zum Anstoß kommt es nicht mehr. Die USK-Mannschaft verschwindet, ob der Führung und einer dazu passenden ordentlichen Leistung zufrieden in der Kabine. Nach Seitenwechsel verändert sich das Bild kaum. Die Vibes stehen hinten sicher und sind in der Offensive immer wieder gefährlich. Athletik Kalksburg nimmt in der Pause den leicht rot-gefährdeten Samer El-Tattan vom Feld, da er im ersten Durchgang der mehrmaligen Aufforderung seiner Kollegen sich ruhig zu verhalten ("Hoit die Fresse!") nicht nachgekommen ist und dadurch beim Schiedsrichter in der Kreide steht.
Optimaler Weise führt unsere erste gute Gelegenheit gleich zum 2:0. Der heute sehr starke Tommy spielt einen hervorragenden Pass auf Alex. Der Tormann verfehlt den Ball beim Herauslaufen und Alex schiebt überlegt ein (52.). Dieses Tor hat an diesem Abend leicht vorentscheidenden Charakter, denn bis zu diesem Zeitpunkt sind die Rollen auf dem Feld klar verteilt und die Wenigsten vermuten, dass die heute sehr sicheren Vienna Vibes diesen Vorsprung noch aus der Hand geben.
Traum-Comeback für Ricco
Das Spiel verliert in der Folge etwas an Tempo. Philipp reagiert von der Seitenlinie und bringt Ricco für Tommy. Dieses Comeback könnte für unsere Nummer 16 nicht besser verlaufen. In einer seiner ersten Aktionen (70.) wird er vom enorm präsenten Filipe (Zitat von der Tribüne: „Der is heit a Klettn, unglaublich“) bedient, lässt seinen Gegenspieler stehen und bringt den Ball aus sehr spitzem Winkel im Tor unter.
Kurze Zeit später kommt noch etwas verdientes Glück dazu. Max tritt einen Freistoß (74.) und trifft Ricco an der Schulter, sodass der Ball unhaltbar ins rechte Eck abgefälscht wird. Der Tormann steht natürlich am falschen Fuß und somit ist das 4:0 perfekt. Alles ist für einen glorreichen Sieg angerichtet.
Spiel für USK nach 80 Minuten beendet
Die letzten zehn Minuten hinterlassen dann aber doch einen leicht bitteren Beigeschmack. Nun ist die Konzentration völlig weg und das Fußball spielen wird auf USK-Seite beinahe komplett eingestellt. Dadurch wittern die Kalksburger ihre Chance auf den Ehrentreffer und klopfen nach 82 Minuten erstmals ernsthaft am Gehäuse von Hans an. Ein Athletiker wird steil geschickt und überhebt Hans, aber auch das Tor. Wenige Minuten später wird es aber besser gemacht und im Nachsetzen landet der Ball schließlich doch noch im USK-Netz. Torschütze ist Ronald Janezic (87.).
Dem nicht genug kommt Athletik Kalksburg zwei Minuten später unter kräftiger Mithilfe der USK-Defensive noch einmal vors Tor und verwandelt zum 2:4. Das bringt kurzzeitigen Ärger in die Mannschaft, gepaart mit Unverständnis, dass für manche die Partie anscheinend schon nach 80 Minuten aus ist. Die Zeit für eine echte Aufholjagd seitens der Gastgeber ist jedoch de facto nicht gegeben, denn kurze Zeit später pfeift der Schiedsrichter ab.
Der USK gewinnt in Summe ungefährdet mit 4:2 in Gumpoldskirchen. Nun wartet am Samstag um 15:00 Uhr gegen ISG das entscheidende Spiel um Platz vier. In diesem werden die Vienna Vibes versuchen, die vergangenen Leistungen zu bestätigen und nach Möglichkeit auf 90 Minuten (plus Nachspielzeit) auszudehnen.
Ein Bericht von Max Gfrerer