Liebes Tagebuch,

ich vermute eine Verschwörung. Dass ich bei 18 Leuten bei drei von vier Tagebucheinträgen per Los gezogen werde, kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Ich denke, dass ich still und heimlich aus dem Verein gemobbt werden soll. Da haben wohl einige Kollegen meine Abschlüsse bewundert und Angst um ihren Sturmstammplatz. Aber naja, so lange 17 von 18 Spaß haben ist es wohl kein Mobbing.

Nun zum Sportlichen: Der Tag ist wie immer mit einem Morgenlauf gestartet, wobei der heutige eher einem Marathon geglichen hat. Auch das Vormittagstraining war ziemlich intensiv. Wurde darauf vergessen, dass wir heute auch noch 90 Minuten absolvieren müssen? Der ein oder andere verspürte ein erstes "Ziagerl". Vor allem der neue linke Außenpracker hat mit dem Hüftbeuger zu kämpfen. Wohl auch eine Folge der mentalen Erschöpfung aufgrund geistiger Überbelastung, herbeigeführt von übermäßigem Verfassen von Tagebucheinträgen.

Deswegen durfte ich heute das gute Match von außen betrachten. Wer sich jetzt einen Bericht in jenem Niveau erwartet, das hier sonst so herrscht, den muss ich leider enttäuschen. Dazu fehlt mir schlicht die journalistische Ausbildung. Ich geb jedoch mein Bestes. Vorbereitungs-Goalgetter Joni erzielt mit einem strammen Flachschuss die schnelle Führung, die jedoch in der ersten Halbzeit mit einem Sonntagsschuss wieder verloren geht. Gegen einen durchaus starken Oberliga-Gegner wurde auch in der zweiten Hälfte ein souveränes Spiel abgeliefert und dieses dann auch verdient 4:2 gewonnen. Die weiteren Torschützen waren Luca (doppelt) und Jonny. Wichtig zu erwähnen ist, dass auch der Schiedsrichter ein unfassbar gutes Spiel gemacht hat – ein Satz, der wohl noch nie aus dem Mund des Verfassers gekommen ist. Am Trainingslager ist alles möglich.

Nach dem Spiel wurde noch mit einem Abschiedsgetränk das Trainingslager abgeschlossen und die Saison eingeläutet. Bereits am Donnerstag geht es mit dem ersten Pflichtspiel los. In diesem Sinne „Schau ma auf aufeinander“ und bis nächstes Jahr! An dieser Stelle muss ich im Namen des ganzen Vereins noch ein großes Dankeschön an Familie Thier aussprechen, die mit der herzlichen Gastfreundschaft für ein Top-Trainingslager gesorgt hat.

MW