Angeblich gab es auch an diesem Samstag, dem dritten Tag im Ferienlager des USK, einen auf acht Uhr angesetzten Morgenlauf. Der Autor dieser Zeilen kann dies allerdings nicht bestätigen und ist somit – wie Sie als Leser – darauf angewiesen, die Gerüchte um die nicht eindeutig verifizierte Existenz dieser morgendlichen Qual zu glauben.

Abgesehen von einem verletzungsbedingten Ausfall, einem auf Schuhlosigkeit zurückzuführenden „Problemfall“ und einem verschlafenden Deutschen, trat der gesamte, anwesende Kader zu diesem fröhlichen Spaß an und bestand mit Auszeichnung. Der Deutsche ist beeindruckt und ein klein wenig beschämt. Man möge ihm verzeihen...

Nach dem wie immer köstlichen Frühstück ging es schon zur einzigen Einheit auf dem Rasen an diesem Tag. Schließlich galt es, die Leistungsdiagnostik in Bezug auf Schuss- und Passgenauigkeit anzusetzen: genau Flanken, noch genauere Stanglpässe (der Deutsche vermutet dahinter einen an der Stange, also dem Torpfosten vorbei gespielten, annähernd parallel zur Grundlinie angelegten Querpass in den 16-Meter-Raum, der sogenannten Box) und Schüsse auf ausgewählte Bereiche des Tores dienten den Vibes'schen Wissenschaftlern als Erhebungsmethode. Also wurde erhoben.

Das Hobby-Datensammler Duo Vidovic/Hell wurde von einer Flut an Daten überschwemmt, die Auswertung dieser dauert aber noch an. Hier gilt anzumerken, dass der verletzungsbedingte Ausfall von Moritz und seinem dadurch bedingten Aufstieg ins zuvor ohne Kontrollinstanz willkürlich auswertenden Mess-Team für einen rapiden, völlig unerklärlichen Abfall von Milan Oidovics (sic!) Leistungen sorgte.

Im Anschluss daran gab es Mittagessen und danach wurde zum Tagesordnungspunkt „Teambuilding“ übergegangen: einer gemeinsamen Fahrt an einen Badesee in Pinggau, der direkt neben dem Coco Loco gelegen war. Dementsprechend traf man beim Eingang sofort auf eine bereits am Vorabend negativ aufgefallene, sturzbetrunkene Frohnatur – hängend über dem Brückengeländer. Was für eine Performance!

Im erstaunlich spärlich besuchten Seebad hielt nun also das Niveau Einzug, in Form von 16 hochmotivierten Badegästen. Es wurde Beachvolleyball gespielt (ja, auch das sportliche Niveau wurde zur Klimax getrieben), gebadet, gesprungen, ausgeruht, getobt, die Enten – oder waren es doch in freier Wildbahn lebende Entons? – mit mitgebrachten Köstlichkeiten verwöhnt und viele lustige Frage-Spiele gespielt. (z.B. Welche Berufe würden zu den einzelnen Spielern passen, wer trägt sein Haupthaar in der besten Frisur oder für welche Rolle würde man gecastet werden, wenn man Schauspieler wäre: Luca war der semi-schmierige Autoverkäufer, Milan gewann mit seiner perfekt pomadierten Flachtolle und Max wurde von 15 fiktiven Produzenten einstimmig als Sohn neureicher Südkalifornier besetzt.) Auch soziale Evaluationen innerhalb des USK wurden in lustiger Runde erhoben: Philipp erzählt die besten Jokes (HAR HAR!), Flos Sixpack heimste ihm den Sieg in der Kategorie Body of the Team ein, mit Peter will jeder gerne ein Bierchen trinken und dem Flocki würden die meisten in der Mannschaft am ehesten ihr Leben anvertrauen – wer am Vorabend anwesend war und letzteren Punkt dennoch so entschieden hatte, wurde vom Autor still für dessen Begrenztheit bemitleidet.

Danach wurden wir abermals qualitativ hochwertig genährt und jetzt beginnt der letzte Abend, weshalb ich jetzt auch keine Zeit mehr für dich hab!

Ach ja, lieber Ricco, eins noch: Heimweh ist legitim und die Angst vor Dunkelheit, gepaart mit der Unsicherheit einer fremden Umgebung, sind völlig in Ordnung! Und sei dir der USK'schen Diskretion bei solchen Vorfällen versichert!

Bussi Bussi, bleib cool, dein Steph

Mönichkirchen, 23.07., Einrag von Stephan Kaschel