Es sollte der Auftakt zu einer spaßigen, aufschlussreichen, aber vor allem wertvollen Vorbereitungsphase werden. Jeder Spieler wusste, dass das P.A.C.-Hallenturnier der letzte Jux-Event vor einer ernstzunehmenden Vorbereitungsphase sein würde. Die Freude am technisch feinen Hallenkick auf Kunstrasen in der Westside Soccer Arena sollte im Vordergrund stehen. Warum am Ende schließlich doch Türen knallten und Bänke getreten wurden wird nun erzählt.

Die Gruppenphase hielt für unsere Mannen das sympathische Team des FC Strassl (Ex-Schulkollege Armin Manavi), den SC Ottakringer Rangers und Ararat Wien bereit. Unser Team: Patrick Berger (Tor), Andreas Cervinka, Hans Fasching, Peter Ringhofer, Gabriel Zebic (Debüt für den USK) und Max Gfrerer.

USK Vienna Vibes – FC Strassl 0:0


Konträr zum restlichen Turnierverlauf lieferte der USK gegen den DSG-Neuling (wie es auch unsere Mannschaft ist) eine ansprechende Defensivleistung ab. Der FC Strassl beginnt mit viel Energie, aber kann sichere Abwehr-Vibes nicht überwinden. Mit Fortdauer des Spiels bekommen unsere Fünf den Gegner besser in den Griff und vergeben hochkarätige Torchancen. Da auch Strassl kein Tor mehr erzielt ist das logische Endresultat ein torloses Unentschieden. Vor der Begegnung haben sich beide Mannschaften scherzhaft auf ein Remis geeinigt, um im weiteren Verlauf beide in die K.O.-Phase einzuziehen. Der erste Schritt wäre getan, doch es sollte sich herausstellen, dass der USK dem verpassten Sieg noch nachtrauern sollte.

USK Vienna Vibes – SC Ottakringer Rangers 1:5

Dass es mit dem „ausgemachten” Doppelaufstieg nichts wird, dafür sorgt die technisch versierte Mannschaft der Ottakringer Rangers. Gegen die Schnellen und wendigen Spieler der Rangers wirken die Unsrigen etwas gar hüftsteif und auch bei weitem nicht so konzentriert wie in der Begegnung zuvor. Zwar gehen wir gegen den Favoriten etwas überraschend in Führung, doch es dauert nicht allzu lange bis der Gegner die Partie dreht und schließlich uneinholbar davonzieht. Diese Klatsche ist ein herber Dämpfer, denn nicht nur, dass es im Kampf um den Aufstieg jetzt sehr schwer für die Vienna Vibes wird, auch das Torverhältnis ist gelinde gesagt im Arsch. Verlieren darf man gegen diesen Gegner allemal, doch nicht in dieser Art und Weise.

Ararat Wien – USK Vienna Vibes 1:8

Im letzten Gruppenspiel muss gegen den noch punktelosen Gruppengegner ein Sieg her, aber nicht irgendeiner. Ein ziemlich hoher, denn der USK steht bei einem Torverhältnis von -4, während der FC Strassl bei +2 hält und obendrein drei Punkte vorne ist. Planmäßig geht unser Team nach wenigen Sekunden in Führung. Dann lassen die Vibes allerdings etwas nach und kassieren prompt den Ausgleich. Was danach kommt fällt einfach in die Kategorie „Rausch“. Die Rot-Weißen erzielen Tor um Tor aus allen möglichen und unmöglichen Lagen und zaubern aus -4 ein +3. Die Abwehrleistung ist hier nicht aussagekräftig zu beurteilen, da die geballte Offensivpower im besten Turnier-Match des USK jegliche Defensivbemühungen obsolet werden ließ. Dass es schlussendlich nicht zum Aufstieg reicht ist dem bitteren Umstand zu verdanken, dass der FC Strassl gegen die Ottakringer Rangers ein 4:4 erreicht und so mit einem schlechteren Torverhältnis als der USK in die Play-Offs aufsteigt.

Kreuzspiel 1: USK Vienna Vibes – FC Team Chiefs 3:2

Ein alter Bekannter aus der 2. Klasse A ist der erste Gegner im „Loser-Bewerb“. Das letzte Meisterschaftsspiel im Herbst gewann der USK gegen die Team Chiefs daheim auf der Schmelz mit 2:0. Dementsprechend arrogant geht unsere Truppe in diese Hallenbegegnung. Der Gegner präsentiert sich natürlich stärker als eingeschätzt und so geraten wir zweimal in Rückstand und müssen enorm viel Energie aufbringen, um diese Rückstände wieder zu egalisieren und letztendlich umzudrehen. Ein Kraftakt und ein wenig Zeit schinden bringen den 3:2-Sieg. Die Abwehrleistung gegen diesen offensiv nicht übermäßig glänzenden Gegner: ausbaufähig.

Kreuzspiel 2: USK Vienna Vibes – Celtic Salmannsdorf 0:2

Etwas besser und vor allem wieder etwas seriöser treten unsere Kleinfeldkicker im nächsten Spiel auf. Angriff um Angriff rollt auf das Celtic-Tor zu, doch fehlendes Glück und ein sensationeller Torhüter des Gegners verhindern ein Tor auf der richtigen Seite. So kommt es wie es kommen muss. Salmannsdorf fährt genau zwei geglückte Angriffe auf Bergers Kasten und trifft. Nicht einmal der Anschlusstreffer ist uns vergönnt. So verlieren wir nach der Niederlage gegen die Rangers auch gegen Celtic. Die Abwehrleistung: Zweimal extrem gepennt, zweimal eiskalt erwischt.

Spiel um Platz 11: Jokerz – USK Vienna Vibes 6:5

Dieses absolut bedeutungslose Spiel ist für den neutralen Zuschauer sicherlich eines der unterhaltsamsten. Tore im Überfluss fallen auf beiden Seiten. Die Jokerz sind kein übermäßig übermächtiger Gegner (kein Wunder, geht ja auch um den sensationellen Platz 11), doch der USK beschließt in diesem letzten Match in einem verkorksten Turnier gänzlich (natürlich nicht absichtlich sondern grob fahrlässig) auf Abwehrspiel zu verzichten. Da Berger auf der Torhüterposition diesen Anti-Catenaccio mit Nichtstun unterstützt ist quasi jeder Angriff des Gegners ein Tor. Unsere Akteure bringen zwar ein gutes Offensivspiel aufs Feld und können ein ums andere Mal ausgleichen, doch am Ende stehen wir in dieser Ping-Pong-Partie, die mehr an Tischfußball erinnert, mit leeren Händen da. Gefrustet vom gesamten Turnierverlauf verschwinden die Spieler in der Kabine. Die Abwehrleistung: Mittlerweile kann man ja schon wieder darüber lachen.

Übrigens hatte der FC Strassl weit mehr Erfolg und erreichte sogar das Finale, dass man schließlich gegen Casino verlor. Der USK Vienna Vibes hat am 11. Februar noch einmal die Chance zu zeigen, dass er mit dieser Mannschaft eigentlich gleich zu setzen ist. Diesmal auf dem großen Feld.

Ein Bericht von Max Gfrerer