Alles neu in der DSG. Da ist über den Sommer wahrlich kein Stein auf dem anderen geblieben. Angefangen bei der Reform des Ligensystems, das nun zwei Oberligen aufweist (statt wie bisher nur einer). Warum ist das interessant? Weil es den USK justament trotz leistungsmäßig mittelklassiger Saison in eine dieser Oberligen gespült hat. Da sich auch bei uns auch einiges getan hat, stehen vor dieser Spielzeit vielleicht mehr Fragezeichen denn je. Weniger im Bezug auf die kommenden Gegner, von denen wir einige ganz gut kennen, als im Hinblick auf Platzierungsprognosen oder die eigene Rolle, die man gegen diese Kontrahenten spielen kann, da diese neue Zusammensetzung einiges verändert. Mal schauen. Fakt ist: Auf dem Papier hat es diese Liga schon in sich.

FC Hetzendorf (2. – Unterliga B)

Wir haben sowohl in der 1. Klasse, als auch in der Unterliga Bekanntschaft mit den Hetzendorfern gemacht. Die Erinnerungen an die 1. Klasse sind dabei zweifellos positiver als jene an die eine bittere Niederlage in der Unterliga. Also eigentlich kennt man einander. Doch da ist eine vielleicht bedeutende Wissenslücke übrig, die in den letzten eineinhalb Jahren entstanden ist. Nach dem Aufstieg in die Unterliga haben sich die Hetzendorfer sehr schnell akklimatisiert. Letzte Saison kratzten die Schwarz-Orangen sogar am neuerlichen Meistertitel. Diese hervorragende Unterliga-B-Spielzeit haben wir allerdings nicht direkt mitverfolgt (weil Unterliga A). Daher können wir über die momentane tatsächliche Stärke des Auftaktgegners nur mutmaßen. Eines ist gewiss: Dass 22-Tore-Mann Stefan Köchl die Hetzendorfer Richtung Unicorns verlassen hat, war vermutlich nicht so hilfreich. Das allein hat aber nur wenig Aussagekraft. Wir blicken mit Spannung auf dieses Duell.

Bisherige Begegnungen: 3:1 (A), 4:1 (H), 2:4 (A)

FC Klosterneuburg (8. – Oberliga)

Das wird eine Premiere. Noch nie haben unsere beiden Mannschaften die Klingen gekreuzt. Als wäre das nicht schon eine ausreichende Unbekannte, sind die Klosterneuburger obendrein ein absolut unberechenbares Team. Blickt man auf die Ergebnisse der vergangenen Saisonen, wechseln krachende Niederlagen mit Überraschungssiegen gegen (teilweise hohe) Favoriten munter hin und her. Und dann steht da auch noch ein gewisser Muhammet Akagündüz im Kader. Die Chance tatsächlich mal gegen den EX-ÖFB-Teamspieler aufzulaufen ist jedoch gering. Mehr als zwei bis drei Spiele pro Saison macht er im Schnitt nicht für die „Kloburger“.

Bisherige Begegnungen: keine

SC Kollegium Kalksburg (2. – Unterliga A)

Vom hohen Norden in den Süden, von der totalen Unbekannten zum offenen Buch, von Klosterneuburg nach Kalksburg. Wir als ausgewiesene Fans der Kalksburger, rund um unseren immer noch liebgewonnenen Marius, gönnen dem Kollegium den zweiten Platz in der vergangenen Saison. Auch wenn das ein Rang vor uns war, war das schon verdient. Kalksburg hat sich gut verstärkt und als eines von zwei Teams in der Liga sowas wie Konstanz in ihren Leistungen (ok, es waren drei Teams, aber das Tabellenende lassen wir mal außen vor). Damit gab es endlich mal den Spitzenplatz, den wir potentiell ja immer schon attestiert haben. Ob es den heuer wieder geben wird? Wird logischer Weise etwas schwieriger. Die Gegner sind andere, aber mit der Performance der letzten Saison geht sicher auch in der Oberliga was.

Bisherige Begegnungen: 7:2 (A), 9:2 (H), 3:2 (H), 1:5 (N, FS), 2:1 (H), 4:4 (A), 2:0 (H)

FC Billroth (4. – Oberliga)

Auch hier liegen die letzten Duelle nicht allzu lange zurück. Die waren aus USK-Sicht überschaubar erfreulich. Aber damals präsentierten sich die Döblinger auch in bestechender Verfassung und marschierten zum Unterliga-Titel. Seitdem haben sie es sich in der Oberliga gemütlich gemacht – etwas zu gemütlich vielleicht. Denn in der Hinrunde des letzten Jahres konnte einem angst und bange werden, wenn man es mit Billroth hält. Deftige Niederlagen drängten die Schwarz-Weißen nah an die Abstiegszone, ehe im Frühjahr ein fulminanter Turnaround alles wieder ins Lot brachte. So spuckt die Rückrundentabelle Billroth sogar auf Platz eins aus. Aufgrund der zeitlich geringeren Distanz ist es wahrscheinlich, dass wir es eher mit dem Billroth aus dem Frühling zu tun bekommen als mit den Herbst-Sorgenkindern. Was das DSG-Urgestein zu einem Mitfavoriten um den Platz an der Sonne macht.

Bisherige Begegnungen: 0:3 (A, FS), 2:6 (A), 0:3 (H)

Royal Rainer FC (5. – Oberliga)

Spannend. RFC und USK verbindet nicht nur Royal Rainer-Haudegen Georg Hofer (der bei den Vibes bekanntermaßen das Kicken gelernt hat – oder zumindest das Reinhacken), sondern auch viele freundschaftliche Aufeinandertreffen in Vorbereitungsspielen oder Turnieren und außerdem ambitionierte Super League-Duelle. Noch nie gab es aber – abgesehen von den Spielen in der Reservemeisterschaft – ein Pflichtspiel zwischen Royal Rainer und den Vienna Vibes. Das ändert sich in dieser Saison. Natürlich kennt man einander. Die Favoritenrolle liegt hier natürlich auf Seiten des RFC. Wir als Oberliga-Neuling bekommen es mit einem wahren Dauergast in dieser Spielklasse zu tun – im positiven, wie im negativen Sinne. Royal Rainer war seit Bestehen wohl überhaupt noch nie in Abstiegsgefahr. Andererseits wird das große Ziel Aufstieg in die höchste Spielklasse auch jedes Jahr eher deutlich als knapp verfehlt. Wer weiß? Vielleicht hat es ja gerade diesen neuen Modus gebraucht, um endlich den Best-of-the-rest-Status abstreifen zu können. Zuzutrauen ist es diesem (auch quantitativ) großen Team allemal.

Bisherige Begegnungen: 2:4 (A, FS), 3:5 (N, FS), 7:4 (H, FS), 1:1 (H, FS), 4:2 (H, FS), 4:2 (H, FS), 3:8 (A, FS)

Paulaner Wieden (6. – Unterliga A)

Was muss in den Köpfen der Paulaner-Jungs vorgegangen sein, als sie erfahren haben, dass sie als Sechster in die Oberliga aufgestiegen sind? Ein gewaltiger Sprung für dieses junge Team. Wir freuen uns, dass uns auch dieser sympathische Verein in die neue Spielklasse begleitet, womit wir (siehe Kalksburg) all unsere Buddys wieder beisammen haben. Sportlich geht es den Blau-Weißen ähnlich wie uns. Der Spielplan birgt ausschließlich große Herausforderungen und man wird alles rausholen müssen, um reüssieren zu können. So sagt es zumindest die Papierform. Übrigens auch sehr schön: Sowohl mit Royal Rainer, als auch Paulaner Wieden kommt es im Herbst an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zu Kampf/Reserve-Doppelduellen.

Bisherige Begegnungen: 2:4 (A), 0:7 (H), 5:1 (A), 6:2 (A), 3:1 (H), 2:5 (A)

Torpedo Lainz (1. – Unterliga A)

So schnell sieht man sich wieder. Dass wir mit dem Meister der Unterliga A gleich mit in die höhere Spielklasse aufsteigen, damit war nicht zu rechnen. Umso schöner, dass wir nun nochmal die Gelegenheit bekommen, uns im direkten Duell zu beweisen. Die beiden Niederlagenin der letzten Saison waren auf unterschiedliche Art und Weise bitter. Einmal verloren wir bei der missglückten Aufholjagd in der WAF Gruam unseren Flügelspieler Alex (bis heute btw.) und das andere Mal war für unseren zusammengekratzten Rumpfkader schlichtweg nix zu holen. Dass das heuer nicht mehr so läuft, daran wurde im Sommer hart gearbeitet. Mit der Meistereuphorie ist es Torpedo Lainz natürlich auch in dieser Spielklasse zuzutrauen, in der oberen Tabellenhälfte mitzumischen. Kandidaten dafür gibt es aber einige in der Liga. Da wird es auf Kleinigkeiten ankommen.

Bisherige Begegnungen: 1:3 (A, FS), 1:2 (H), 6:4 (A), 3:4 (A), 0:4 (H)

Vienna Internationals (3. – Oberliga)

Die Internationals sind eine robuste und erfahrene Truppe, die in schöner Regelmäßigkeit zwischen Liga und Oberliga hin- und herpendelt. Diese Routine ist es auch, die dem irisch geprägten Team zugutekommen wird. Oberliga ist für die Vienna Internationals schlichtweg nichts Besonderes mehr. Seit Jahren spielt man auf diesem Niveau oder darüber. Insofern ist auch heuer damit zu rechnen, dass diese Mannschaft ganz oben mitmischen wird. Der USK trifft zum ersten Mal im Rahmen des Ligaalltags auf die Internationals und muss sicherlich alles reinwerfen. Auch wenn die bisherigen Begegnungen in Cup- oder Testspielen durchaus hoffen lassen.

Bisherige Begegnungen: 0:4 (A, FS), 1:1; 3:5 i.E. (H), 2:3 (A, FS), 4:1 (A, FS)

Union Josefstadt (12. – Liga)

Kennen wir gar nicht, können daher nur mutmaßen. Jede Mannschaft die aus der Liga kommt ist jedenfalls ernst zu nehmen. Besonders, wenn der Kampf gegen den Abstieg recht knapp war und die Josefstädter gerade im Saisonfinish nochmal zulegen konnten (nach einer katastrophalen Hinrunde). Im Frühjahr war die Union überhaupt das fünftbeste Team. Siehe Vienna Internationals: Ab- und Wiederaufstieg haben die Herren in der Vergangenheit schon hinbekommen. Daher ist auch davon auszugehen, dass niemand im achten Bezirk aufgrund des Ganges in die Oberliga die Nerven wegschmeißt.

Bisherige Begegnungen: keine

 SV Ebu Hanife (11. – Liga)

Lang ist’s her, als der USK in der 1. Klasse (in einer unserer besseren Saisonen) dem damalige Meister Ebu Hanife als einziges Team zweimal Paroli bieten konnte und sowohl daheim, als auch auswärts ein Remis erkämpfte. Seit diesen kurzen Episoden der Augenhöhe ist uns Ebu Hanife enteilt. Nun tritfft man sich wieder und ohne Zweifel hat sich einiges geändert. Ein paar Dinge, aber auch nicht. So gibt Haris Isic bei den Bosniern immer noch den Torschützen vom Dienst. Was für Union Josefstadt gilt, das gilt vielleicht noch mehr für Ebu Hanife. Diese Mannschaft ist nicht in die Oberliga gekommen, um dort zu bleiben. Die wollen sicherlich gleich wieder rauf. Das Zeug für den Favoritenkreis haben sie wohl.

Bisherige Begegnungen: 1:1 (H), 2:2 (A)

FC Porzelona (6. – Oberliga)

Ein, zwei Testspiele gab es mal und die Reserve-Teams haben auch schon Bekanntschaft miteinander gemacht (wie es auch heuer sein wird). Abgesehen davon bildet ein weiteres Premierenduell gegen eine erfahrene Truppe den Abschluss der Hinrunde. Eine Frage drängt sich dann noch auf: Ist Porzelona das Meidling der Oberliga? Die Reserve-Duelle verliefen in der Vergangenheit nicht immer ganz friktionsfrei, was auch mit dem Chef und Namensgeber von Porzelona zusammenhängt, der am Platz ein Bissl ein Häferl sein kann. Ein komplett reibungsloser Abschluss der Hinrunde ist also nicht garantiert, auch wenn wir selbstverständlich unvoreingenommen in diese Partie gehen.

Bisherige Begegnungen: 4:1 (A, FS), 2:1 (H, FS)

Union Latina (7. – 1. Klasse B)

Zwischendurch spielt der USK auch heuer wieder DSG-Cup. Diesmal geht’s gegen einen alten, durchaus sympathischen, Bekannten, bei dem die Vienna Vibes for einigen Jahren die zweifelhafte Ehre hatten, sie damals zum Meister zu machen. Damals befand sich Union Latina vermutlich am Höhepunkt ihrer Vereinsgeschichte. Nach dem Meistertitel spielten sie auch in der Unterliga eine gute Rolle und legten sogar einen beachtlichen Run im Wiener Landescup hin, immer begleitet vom frenetischen „Freizeitclub Wagenrad“. Mittlerweile ist der Glanz frühere Tage verflogen und das Blatt hat sich deutlich gewendet. Die Vibes spielen zwei Klassen höher als Union und fahren wohl als Favorit in die Leopoldau. Vorsicht ist natürlich geboten. Einige gute Kicker vergangener Tage sind laut Kaderliste immer noch dabei und das Cup-Erstrunden-Duell gegen FC Dynamo hat Union Latina auch souverän mit 3:0 für sich entschieden. Wer weiß, vielleicht befinden sich die Schwarz-Orangen ja schon am Weg zurück zu altem Ruhm.

Bisherige Begegnungen: 0:2 (A), 1:2 (H)

Und welche Rolle spielt nun der USK in diesem hochklassigen Teilnehmerfeld? Wir werden natürlich Erster…oder Letzter…oder irgendwas dazwischen. Wie damals nach unserem Aufstieg in die Unterliga, ist es auch diesmal nahezu unmöglich genau einzuschätzen. Tatsache ist, dass wir demütig bleiben müssen. Druck haben wir sowieso weniger, nachdem niemand unsere Mannschaft im Spitzenfeld erwarten wird. Auf dem Papier – gemessen an den letztjährigen Platzierungen in den jeweiligen Ligen – spielen die Vibes kommende Saison beinharten Abstiegskampf. Dass unsere Ziele etwas ehrgeiziger sind als sich den vorletzten Platz irgendwie zu ernudeln, ist jedoch kein Geheimnis.

MG