Die (vielleicht gar nicht so) schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Auch wenn die letzten beiden Spielzeiten eventuell Anlass dazu geben – für die kommende Saison werden von USK-Seite aus gutem Grund keine vollmundigen Ansagen in  Bezug auf mögliche Meisterambitionen kommen. Das hat zum einen etwas mit unberechenbaren Gegnern zu tun. Dann spielt da auch noch die kaum gegebene Planbarkeit aufgrund eines gewissen COVID 19-Virus‘ mit. Und nicht zuletzt war auch die Kadersituation der Vienna Vibes schon mal eine bessere.

Nichtsdestotrotz ist die Vorfreude auf die Spielzeit 2020/2021 natürlich groß. Das letzte Pflichtspiel liegt ja schon etwa sechs Monate zurück. Am kommenden Sonntag ist es aber endlich wieder so weit. Wie es die Tradition gebietet, werfen wir auch heuer wieder einen Blick auf unsere Kontrahenten.

DSG-Cup: Los Andes FC (10. – 1. Klasse C)

Die erste Aufgabe erwartet uns wie immer im Cup. Und nein, es ist diesmal nicht Twentyone. Aber dafür ein anderes Team aus der 1. Klasse. Viel wissen wir nicht. Los Andes (deutsch: „Die Anden“) vereinigt viele verschiedene Nationalitäten, überwiegend aus der südamerikanischen Community in Wien. Bisher gab es zwei Spiele der Young Vibes gegen das Reserveteam unseres Cup-Gegners, die beide deutlich gewonnen wurden. Berührungspunkte zwischen den Kampfmannschaften gab es bis dato keine. Wir werden natürlich versuchen daheim unserer Favoritenrolle gerecht zu werden, auch wenn ein Saisonstart immer viel Ungewissheit mit sich bringt. So genau weiß man in der DSG ja nie, was die Vereine über die diesmal sehr lange Pause getan haben.

Bisherige Begegnungen: keine

FC World Allstars (1. – 1. Klasse D)

Geht es nach dem nicht ganz so bescheidenen Vereinsnamen, dann kommt ein richtiger Brocken zum Auftakt auf den Wienerberg. Gut, Namen sagen nix aus, Vorbereitungsergebnisse schon etwas mehr. Und auch da können wir davon ausgehen, dass das eine „schware Partie“ werden könnte, die wir in der 1. Runde bestreiten. Die World Allstars (ehemals ILA Ehlibeyt Gencligi) haben sowohl in den Testspielen, als auch im Wiener Landescup bisher alles gewonnen. Die Ergebnisse der letzten Saison zeigen, dass in Duellen mit World Allstars-Beteiligung auf beiden Seiten zumeist viele Tore fallen. Mehr lässt sich noch nicht sagen, da es mal abgesehen von einer Begegnung in der DSG-Hallenmeisterschaft (an die sich kein Schwein mehr erinnern kann) bisher kein sportliches Aufeinandertreffen gegeben hat. Schwer wird es mit Sicherheit. Ein Platz weit vorne in der Tabelle ist dieser Mannschaft sicherlich zuzutrauen.

Bisherige Begegnungen: keine

FC Hetzendorf (2. – 1. Klasse B)

Ein alter Bekannter, lange nicht mehr gesehen. Die Hetzendorfer sind als Vize in die Unterliga gerutscht (während der Erstplatzierte Lok Döbling in der 1. Klasse verblieben ist). Keine Ahnung wieso. Das bedeutet natürlich nicht automatisch, dass die Schwarz-Orangen als Kanonenfutter herhalten werden. Wie bei jedem Aufsteiger kommt es darauf an, wie gut und wie schnell man sich auf das höhere Spielniveau einstellen kann. In den beiden bisherigen Begegnungen behielt der USK die Oberhand, wobei gerade der jüngste Sieg besonders süß schmeckte, da er die Vibes zum damaligen Vizemeister der 1. Klasse machte. Aber das ist Schnee von gestern. Die Vorzeichen vor den nun anstehenden Duellen sind schwer zu deuten. Ebenso, ob wir es mit einem Abstiegskandidaten zu tun haben oder einem Team, das weiter vorne mitmischt (ganz vorne wohl eher nicht).

Bisherige Begegnungen: 3:1 (A), 4:1 (H)

SC Kollegium Kalksburg (3. – Unterliga A)

Da steckt Brisanz drin. Geht man rein nach den Ergebnissen aus den vergangenen Pflichtspielen, könnte man meinen, dass das doch locker reichen müsste gegen Marius‘ Mannen. Aber Achtung. Die Kalksburger haben einen großen Schritt nach vorne gemacht und uns persönlich im Testspiel am Trainingslager einen ordentlichen Warnschuss verpasst. Wem dieser Weckruf nicht genügt, der soll sich am besten noch das arschknappe Heimspiel aus der letzten Saison in Erinnerung rufen. Und dann gibt es da ja noch diesen Abo-Anwärter auf den Titel des Torschützenkönigs in den Reihen der Liesinger. Die Mannschaft aber nur auf diesen Kaiser zu reduzieren, täte ihnen Unrecht. Da sind schon durch die Bank recht feine Kicker am Werk (alle außer Marius halt, hihi). Was am Ende der Saison rauskommt, ist schwer zu sagen, aber die Zeichen stehen auf oberes Tabellendrittel. Mit den sympathischen Kollegen (haha Wortspiel) aus Kalksburg ist zu rechnen.

Bisherige Begegnungen: 7:2 (A), 9:2 (H), 3:2 (H), 1:5 (N; FS)

FC Fi (5. – Unterliga A)

Die dritte Saison infolge bekommen wir es mit dem FC Fi zu tun. Obwohl wir diesen Gegner bestens kennen sollten, fällt eine detaillierte Einschätzung schwer. Die drei bisherigen Begegnungen hätten nämlich unterschiedlicher nicht verlaufen können. Vom Kantersieg über erwurschtelte drei Punkte  bis hin zur Heimniederlage war da schon alles dabei. Was also das tatsächliche Leistungsniveau des Gegners betrifft, einigen wir uns auf die goldene Mitte. Mit dem Abstieg wird Fi nichts zu tun haben. Um den Titel wohl aber auch nicht mitspielen. Gegner wie diese werden besonders deutlich zeigen, wo der USK heuer stehen wird.

Bisherige Begegnungen: 2:3 (H), 7:0 (A), 2:1 (H)

Semper Victoria (11. – Unterliga A)

Kaum zu glauben, aber rein rechnerisch (und wenn die Tabelle gezählt hätte) wäre der letztes Jahr von uns auserkorene Titelfavorit – und wir stehen nach wie vor zu dieser damaligen Annahme – abgestiegen. Nun, normalerweise geben direkte Duelle dann Aufschluss darüber, warum und weshalb Semper Victoria dermaßen unterperformt hat, aber so wirklich schlauer waren wir danach auch nicht. Eigentlich mussten wir zweimal regelrecht Hollywood spielen, um den Platz als Sieger zu verlassen. Heuer wollen wir es vorsichtiger ausdrücken: Wenn Semper wieder an den Vorvorsaisonen anknüpft, dann sind sie nicht nur eine der spielstärksten Mannschaften der Liga, sondern auch ein Titelfavorit. Wenn es eher so läuft wie in der letzten Spielzeit, dann wird es natürlich nicht für vorne reichen. Aber meine Herren! Abstiegskampf sollte wirklich nicht nochmal herauskommen, da gibt’s echt einige Schwächere.

Bisherige Begegnungen: vs. Semper Wien  4:1 (H), 0:6 (A) – vs. Victoria Primadonna 0:7 (A), 1:6 (H) – vs. Semper Victoria 3:1 (H), 5:4 (A)

1. FC Paulaner Wieden (7. – Unterliga A)

Das vermutlich jüngste Team der Liga, nachdem sich Meixner irgendwohin geschlichen hat. Diese Jugend war vor allem in der Hinrunde der letzten Saison augenscheinlich und hat sich im einen oder anderen Ergebnis niedergeschlagen. Der Vorteil von jungen Teams: Sie neigen oftmals dazu sich schnell und deutlich zu verbessern. Und so gehört Paulaner auch zu jenen Mannschaften, denen Corona eine mögliche starke Frühjahrsform zunichte gemacht hat. Potential für mehr ist auf jeden Fall da. Der Verein ist personell umfangreich aufgestellt und auch eines der wenigen Teams, das über einen eigenen Trainer verfügt. Insofern lehnen wir uns nicht weit aus dem Fenster, wenn wir sagen, dass eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit hoher Wahrscheinlichkeit gelingen wird. Wie groß die ausfällt, lässt sich nicht seriös abschätzen. Übrigens ist Paulaner Wieden auch einer der Sympathieträger in dieser Liga. Unsere (zweit-)besten Wünsche gehen daher in die Rustenschacher Allee.

Bisherige Begegnungen: 2:4 (A), 0:7 (H), 5:1 (A)

FC Milord BLANCO (6. – Unterliga A)

Nach dem von uns auserkorenen Top-Favoriten hat auch der „Geheimfavorit“ auf die Meisterschaft nicht ganz genau das geliefert, was wir uns erwartet hätten. Wir geben trotzdem nicht klein bei und hängen den Milords dieses Taferl auch heuer wieder um. Nach Muhammet Akagündüz (bei Klosterneuburg in der anderen Unterliga) hat die DSG nämlich einen weiteren Ex-Bundesligaprofi und ehemaligen U-Nationalspieler mit dabei. Der einstige  Austrianer und Admiraner Patrick Osoinik schnürt ab nun auf der Hohen Warte die Fußballschuhe – und nicht für die Vienna (wo er auch schon gespielt hat btw). Nun, wir werden natürlich nicht in Ehrfurcht erstarren und freuen uns auf die Herausforderung. Weniger freuen wir uns wie jedes Jahr auf den Frühausflug nach Döbling, um uns auf dem Mickymaus-Platz wieder gegenseitig auf den Zehen zu stehen, wenn wir nicht gerade gegen die Betonwand hinter dem Tor rennen. Oder anders ausgedrückt: Der FC Milord ist schon recht heimstark.

Bisherige Begegnungen: 5:1 (A), 1:3 (H), 1:2 (A), 2:0 (H), 2:3 (A)

Celtic Salmannsdorf (1. – 1. Klasse A)

Mann, mann! Da werden keine guten Erinnerungen wach. Als der USK noch eine junge naive Mannschaft und gerade erst in die 1. Klasse aufgestiegen war (lang ist’s her), da hatten wir es mit den „Kelten“ aus Salmannsdorf zu tun. Das waren zwei kampfbetonte, hitzige Spiele, die beide an Celtic gingen. Seitdem ist natürlich viel passiert. Unangenehm zu spielen sind die Salmannsdorfer sicher nach wie vor. Es ist zudem davon auszugehen, dass sich auch in spielerischer Linie etwas getan hat. Ganz ohne steigt man in der Regel nämlich nicht auf. Celtic, das über eine eigene Jugendabteilung sowie Reserve verfügt, wird sich auch heuer wieder den einen oder anderen schottischen Fight liefern und besitzt damit ohne Zweifel die Voraussetzungen, die Klasse souverän zu halten.

Bisherige Begegnungen: 1:2 (A), 2:4 (H)

Celtic Hernals (8. – Unterliga A)

Die Celtic-Wochen gehen weiter. Gleich nach Salmannsdorf trifft der USK auf Hernals. Wir sind ja wieder mal so respektvoll und sagen auch in dieser Vorschau, dass eigentlich jede Mannschaft zu gut ist, um abzusteigen. Irgendwen muss es aber erwischen (sofern die Saison zu Ende gespielt wird und der grüne Tisch nicht etwas anderes beschließt). Eine kleine leise Ahnung beschleicht uns, dass es Celtic Hernals heuer schwer haben könnte. Diese Ahnung fußt aber vor allem auf Ahnungslosigkeit. Wir können eigentlich nur das bisher einzige direkte Duell als Parameter hernehmen und da waren wir halt recht dominant. Irgendwie hat Celtic Hernals es aber dennoch geschafft letzte Saison nie ernsthaft in Abstiegsnöte zu kommen. Also gut möglich, dass das heuer eh auch wieder so ist.

Bisherige Begegnungen: 5:2 (H)

Dynamo Donau (4. – Unterliga A)

Liebes Dynamo Donau! Letzte Saison gabt ihr uns den dezenten Hinweis euch doch die Rolle des Geheimfavoriten zuzugestehen. Und hey, irgendwie hattet ihr auch Recht. Da wäre definitiv was gegangen im Frühjahr. Also was soll‘s, scheiß auf Geheimfavorit. Heuer ist Dynamo unser glasklar ultratransparenter und uneingeschränkter Top-Anwärter auf den Platz an der Sonne. Na, ganz im Ernst – Vorbereitung: beachtlich. Mannschaft: riesig. Potential: War schon letzte Saison vorhanden. Es gibt in der Unterliga A wohl keine andere Mannschaft, die bessere Grundvoraussetzungen auf den Meistertitel mitbringt als Dynamo Donau. Also, viele liebe Grüße in (an?) die „Gitti“ und wir werden es euch natürlich so schwer wie möglich machen. Soll ja auch was wert sein am Ende, so ein Titel.

Bisherige Begegnungen: 3:4 (A)

FC Sonntag (10. – Unterliga A)

Die Überlebenskünstler aus der WAF Gruabn. Jedes Jahr Abstiegskampf, jedes Jahr schaffen es die Salzburger Jungs knapp über den Strich. Man muss kein Prophet sein, dass dieses Spiel mit dem Feuer nicht ewig gut geht. Andererseits gibt es echt einige Truppen, die wesentlich schircher spielen. Offensiv sind da fähige Leute am Werk, wie nicht nur das schönste USK-Gegentor der letzten Saison gezeigt hat. Ein Fixabsteiger ist der Sonntag sicher nicht. Aber so wie es aussieht werden in dieser ausgeglichen anmutenden Liga einige Teams vom Abwärtsstrudel erwischt werden, die man jetzt noch nicht am Zettel hat. Andererseits wäre es gar nicht so überraschend, wenn die Salzburger da gar nicht dabei sind. Wie jedes Jahr eben.

Bisherige Begegnungen: 6:1 (H), 6:0 (A), 4:2 (A), 5:1 (H)

Wie immer stellen wir uns abschließend die Frage, welche Rolle der USK in dieser Meiserlotterie spielen wird. Selten war das so unklar wie heuer. Von oben bis unten ist alles möglich. Entscheidend wird sein, wie viele Schlüsselspieler (von denen leider einige bereits verletzt sind) fit bleiben oder rechtzeitig wieder fit werden. Klar ist die Hoffnung groß, wie in den letzten Spielzeiten wieder eine gute Rolle auf den vorderen Rängen zu spielen. Naheliegender ist aber, angesichts der momentanen Situation, sich ein Ziel zu setzen, das wenig mit Punkten oder Platzierungen zu tun hat: Ein Spiel an dem man die Vienna Vibes erkennt – offensiv, mutig und spielerisch ansprechend. Das werden wir hinkriegen.

MG