Einige werden sich in den letzten Tagen die Augen gerieben haben. Denn unter der Woche sprang der Name USK Vienna Vibes in der Tabelle der 2. Klasse A plötzlich von Platz sechs auf Platz eins. Die Erklärung ist einfach.

Am 18. September verlor der USK das Auswärtsspiel bei Deportivo National mit 1:2. Es war ein turbulentes Spiel mit vielen hitzigen Momenten. Besonders stach bei den Gegnern ein großer Rotschopf mit der Nummer 12 heraus. Laut Spielbericht handelte es sich um Faris Dolovac. Dass dem in Wahrheit nicht so war, sollte die Vereinsführung im Nachhinein herausfinden.

Schon vor Matchbeginn hatte der Schiedsrichter die Spielerpässe in Verbindung mit einem Lichtbildausweis kontrolliert, sodass auf Seiten der Rot-Weißen kein Anlass zum Betrugsverdacht bestand. Nun zeigte besagte Nummer 12 eine auffällige Leistung und war mit Abstand bester Mann in den Reihen von Deportivo National. Einen folgenschweren Fehler beging er als er in der 67. Minute zum Strafstoß antrat und das zwischenzeitliche 1:1 erzielte.

Als Vizepräsident Max Gfrerer zu Hause den Spielbericht auf www.fussballoesterreich.at überflog und den Namen des Ausgleichsschützen anklickte, lächelte ihm (mehr oder weniger) das Gesicht eines Mannes entgegen der viel sein mag, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht die Nummer 12, die am vorangegangenen Spieltag für Deportivo am Platz stand.

Weitere Recherchen auf facebook führten Max zu dem „echten“ Faris Dolovac, womit dadurch alle Irrtümer ausgeschlossen waren.

Ein paar Telefonate mit dem DSG-Sekretariat später sendete Max am Spieltag aufgenommenes Bildmaterial an dieses. Nach einer kurzen Absprache mit Präsident Philipp Seeböck erhob Max, stellvertretend für den USK, Einspruch gegen die Beglaubigung des Spielergebnisses.

Nur wenige Tage später kam die Antwort des Strafsenats. Das Spiel wurde mit 3:0 zu Gunsten des USK strafverifiziert.

Der Vereinsführung ist nach wie vor unklar, wie dieser Spieler, trotz genauer Passkontrolle des Schiedsrichters, die Erlaubnis an der Partie teilzunehmen erhalten konnte. Was bleibt ist ein Sieg am grünen Tisch, der uns aus dem Mittelfeld an die Tabellenspitze katapultierte und noch viel wichtiger: Ein Sieg der Fairness.

 

Ein Beitrag von Max Gfrerer