Das Spiel:
Der Cup-Sieg in der ersten Runde gegen Twentyone in der vorangegangenen Woche hatte vor allem eines gezeigt. Wenn der USK will, dann kann er alles erreichen, dafür muss jeder Einzelne auf dem Platz aber enorm hart arbeiten. Mit diesem Wissen gingen unsere Rot-Weißen, die mit den schicken neuen Trikots zum nun gänzlich weißen Ballett mutiert sind, in die erste Meisterschaftspartie daheim gegen NoBorders.
Vor Anpfiff stand diese Begegnung noch einmal im Zeichen des Gedenkens an unser leider verstorbenes USK-Ehrenmitglied Markus, dem zu Ehren eine Trauerminute abgehalten wurde sowie Trauerflore die Vibes-Arme zierten.
Wir hätten zu Markus‘ Würdigung auch gerne eine etwas bessere Partie abgeliefert, doch irgendwie schafften es die Vienna Vibes an diesem Tag nicht so recht, diese Arbeit und die erforderliche Konzentration auf den Platz zu bringen.
Dreimal in Führung, dreimal aus der Hand gegeben
Dabei sieht es am Anfang nicht so schlecht aus. Der Ball läuft halbwegs, der Gegner ist zu hundert Prozent im Griff. Dass die erste Torchance des USK bereits das 1:0 bedeutet, rundet einen gelungenen Start ins Spiel ab. Nach einem Freistoß leitet David weiter und Flo schaltet am schnellsten. Alleine vor dem Tormann bringt er das Leder im Netz unter (14.).
Doch irgendwie geht das alle eine Spur zu leicht. Anstatt auf das zweite Tor zu drücken, verlieren die Vibes den Faden und lassen sich von einer zerfahrenen Partie aus dem Konzept bringen. Obwohl der Gegner aus dem Spiel heraus überhaupt nicht gefährlich wird, profitiert NoBorders-Stürmer Yusuf Kalkan in der 35. Minuten von einem der sich häufenden Fehler in der rot-weißen Hintermannschaft. Nach Balleroberung im Mittelfeld schalten die Gäste schnell um und bringen ihren Stürmer in Position, der den herauseilenden Philipp gekonnt überhebt. Ein Ausgleich, der in der Luft lag.
Das zerfahrene Spiel setzt sich bis zum Pausenpfiff fort. Gefährlich wird keines der beiden Teams mehr.
Dafür scheint die Ansprache in der Halbzeit gefruchtet zu haben, denn bereits die erste Aktion nach dem Anstoß münzt der USK in die neuerliche Führung um. Martin setzt sich auf der linken Seite herrlich durch, bringt den Ball zur Mitte und Flo schnürt unter Mithilfe des Torhüters seinen Doppelpack (46.).
Das 2:1 beflügelt durchaus die Offensivbemühungen unserer Mannschaft. Zehn Minuten später tankt sich der starke Flo durch die NoBorders-Hintermannschaft. Der letzte Mann Kornelije Pesut lässt das Bein stehen und bringt unsere Nummer elf ganz knapp außerhalb des Strafraums zu Fall. Für den Schiedsrichter gibt es nur eine Konsequenz. Rote Karte wegen Torraubs.
Nummerische Überzahl und Führung. Dieser Status sollte eigentlich Sicherheit bringen, doch wie schon in der ersten Halbzeit gilt: Das alles geht irgendwie zu leicht.
Die Gäste hingegen agieren mutig, besetzen die Position in der Defensive nicht nach, sondern gehen stattdessen vorne mit mehreren Spielern ins Pressing. Das bringt zwar kaum zählbare Torchancen, doch der Spielfluss des USK gerät abermals ins Stocken, da es unserem Team nicht gelingt, die weiten Räume hinter der Angriffslinie zu bespielen.
Zerfahrenes Spiel begünstigt dezimierte Gäste
Ein weiterer Grund sind die immer zahlreicher werdenden Standardsituationen für die Gäste, die jegliches Tempo aus dem Spiel nehmen und somit der dezimierten Mannschaft in die Karten spielen. Einer dieser Standards, ein Eckball, bringt die NoBorders in der 61. Minute zurück ins Spiel. Fatih Yenicare wird am Elfmeterpunkt alleine gelassen und bedankt sich mit einem satten Schuss zum Ausgleich.
Die Antwort folgt postwendend (64.). Endlich wieder ein gelungener Angriff. Martin zieht ab, der Tormann mit der Fußabwehr, der Ball landet vor Milans Füßen, der einen herrlichen Schlenzer anbringt. 3:2.
Wer glaubt, dass nun endlich Sicherheit im Spiel der Vibes einkehrt, der muss für diesen Spieltag enttäuscht werden. Zerfahren wie zuvor setzt sich diese Begegnung fort. Zur Freude der rot-schwarzen Auswärtsmannschaft, die immer wieder ihre Chance durch Standards wittern und in der 72. Minute Glück haben. Ein Freistoß von der Seite wird von Tormann Philipp genau an den Kopf von Alex gefaustet. Von dort prallt der Ball zum großen USK-Ärger ins Netz.
Doch es kommt noch schlimmer. Die Hintermannschaft der Vibes ist mental nun angeschlagen und fabriziert einen weiteren schweren Fehler in der 76. Minute. Der Ball wird an Hakan Harmanci früh verloren, dieser nicht weiter ernsthaft attackiert, ehe ein schwacher aber platzierter Abschluss für grenzenlose (einmal muss das Wortspiel angebracht werden) Jubelstürme bei den NoBorders sorgt. Fassungslosigkeit prägt das Bild hingegen auf der anderen Seite.
Zum Glück können wir auch Standards. Nur drei Minuten später (79.) sorgt Max per Kopf nach einem Freistoß für das zumindest schadensbegrenzende 4:4. Dann ist der Torreigen vorbei.
Zwei unzufriedene Mannschaften verlassen den Platz. Die Einen haben aufopfernd, lange Zeit nummerisch unterlegen, gekämpft und standen sogar kurz vorm Auswärtssieg, die Anderen haben es dreimal nicht geschafft eine Führung zu behaupten und zweifellos vorhandene Räume auszunutzen, um die Partie souverän heimzuspielen.
Positiv kann man sagen, dass der USK im ersten Match-Doppel der Geschichte ungeschlagen geblieben ist. Auch die Young Vibes haben im ersten Pflichtspiel ein Remis gegen die Panda Reserve erreicht und dabei eine spielerisch ordentliche Leistung gezeigt.
MG